Das von mir gewählte Motto für das Jahr 2025 entstand beim Schreiben meines Jahresrückblicks 2024. Ohne groß darüber nachzudenken, kamen mir diese Sätze in den Sinn. Beim Schreiben wurde mir wieder mal bewusst, dass ich trotz meiner Erkrankung nichts im Leben verpassen möchte. Ganz im Gegenteil: Ich möchte das Leben (er)leben.
Das Leben ist reichhaltig und vielfältig. Wie bei einem gut angerichteten Frühstücks-Buffet, haben wir die Wahl. Und seien wir mal ehrlich, allein schon, wie beispielsweise die Speisen vor uns aufgebaut und angerichtet sind, kommt die Lust schon vor dem Essen. Genauso ist es mit dem Leben. Wir müssen nur die Augen aufmachen, nach dem Leben greifen und es wertschätzen. So viel gibt es zu entdecken, so viel Neues zu lernen und den Horizont zu erweitern.
Das Leben muss gelebt werden! Nicht später. Heute. Jetzt. Jeden Tag: Wie ich dieses Motto 2025 mit Leben füllen werde
Warum gerade dieses Motto? Das ist einfach: Mein Leben hat sich seit meiner Erkrankung und der Diagnose im April 2021 von jetzt auf gleich verändert.
Vieles, was mir vor meiner Erkrankung wichtig war, trat in den Hintergrund. Habe ich mich vorher durch meinen Job und meine Leistung identifiziert, ist es heute meine Stärke, mit Herausforderungen umzugehen und das Positive nicht aus den Augen zu verlieren. Es ist die pure Lust am Leben, an gelebten Werten, dem Sinn des Lebens und der Gesundheit, die mich jeden Tag antreibt. Somit hat mein Motto die Bedeutung und das Augenmerk auf diese 4 Dinge:
1. Das Leben ist wertvoll
Laut Duden hat das Wort „wertvoll“ diese beiden Bedeutungen:
- a.) von hohem [materiellem, künstlerischem oder ideellem] Wert, kostbar
- b.) sehr gut zu verwenden, nützlich und hilfreich
Ich weiß nicht, wie es dir als lesende Person dieses Blogartikels geht, aber meiner Ansicht nach fehlt in diesem Kontext die emotionale Bedeutung des Wertes. Denn ich erkenne ich dem Wort „wertvoll“, die Sammlung von einzigartigen und unwiederbringlichen Augenblicken. Für mich gilt, diese im höchsten Maße zu schätzen und im Hier und Jetzt zu leben.
Damit meine ich unter anderem, dass jeder Tag, jede Begegnung, jedes Lächeln eine Gelegenheit bietet, das Leben zu spüren und zu erleben – egal wie klein oder auch alltäglich dies erscheinen mag.
„Wertvoll“ wird somit zu einer Haltung, die nicht die krankheitsbezogenen Einschränkungen in den Vordergrund stellt, sondern die Möglichkeiten, Lebensfreude und -sinn zu entdecken. In meiner Situation sehe ich dies zusätzlich als Unterstützung in meine eigene innere Stärke und Resilienz. Denn ist es nicht so, dass selbst schlechte bzw. schwierige Tage ihren Wert haben, indem sie uns an unsere Kräfte erinnern und neue Perspektiven schenken?
„Heute. Jetzt. Jeden Tag.“ soll dazu einladen, die Zeit nicht aufzuschieben, sondern sie bewusst aktiv zu nutzen. In meinem Fall sind damit gemeint geplante Erholungsphasen, keine Überforderung, Aufrechterhaltung von Verbindungen zu anderen Menschen, Freude am Alltäglichen und das Realisieren bzw. Umsetzen von Herzenswünschen. Für Außenstehende mögen diese Umsetzungsvorhaben noch so unscheinbar sein – für mich bedeuten sie die Welt.
2. Aufgeben gibt es nicht: Mutig voran
Mein Motto ermutigt mich dazu, nicht zu zögern oder zu hadern, sondern mutig Entscheidungen zu treffen. Es geht darum, sich für das Leben zu entscheiden und das trotz Unsicherheiten, Ängsten oder Einschränkungen durch die chronische Erkrankung.
Mutig voranzugehen bedeutet, dem Unbekannten ins Auge zu sehen, persönliche Grenzen zu hinterfragen und neu auszuloten, mich nicht von der Krankheit definieren zu lassen und an meinen Wünschen und Träumen für die Zukunft festzuhalten. Mut ist somit das Vorankommen, der Fortschritt und die Akzeptanz im Zuge meiner Genesung und der teilweise selbst auferlegten Hindernisse.
Doch wann und in welchen Situationen darf ich mutig vorangehen?
Ich darf mutig vorangehen,
… wenn ich mich für mich selbst einsetze
Zum Beispiel, indem ich Bedürfnisse und Grenzen klar gegenüber Familien, Freunden oder Ärzten kommuniziere. Hier bedeutet mutig sein, für mich selbst einzustehen und mir Raum für Erholung, Heilung und persönliches Wachstum zu schaffen.
… wenn ich neue Erfahrungen zulasse
Auch kleine Schritte wie das Treffen mit Freunden oder Bekannten in einem Café oder das Planen des Wocheneinkaufs können mutig sein. Diese Schritte holen mich aus meiner Komfortzone und sind ein Wagnis mit unbekanntem Ausgang bzgl. einer PEM oder eines Crashs. Jedoch weiß ich aber auch, dass mir solche Momente Kraft, Lebensfreude, Herzenswärme und eine willkommene Erweiterung meines Horizonts schenken.
… wenn ich anderen meine Verletzlichkeit zeige
Es erfordert ebenfalls Mut, ehrlich über Herausforderungen zu sprechen und zuzugeben, wenn ich Hilfe brauche. Doch genau darin liegt die Chance auf eine tiefere Verbindung zu mir selbst und echte Unterstützung im Familien- und Freundeskreis.

3. Im Hier-und-Jetzt-Leben / Achtsamkeit
Das Motto soll ich mich täglich daran erinnern, das Leben in jeder Lebenslage zu schätzen. Es ist sozusagen ein Plädoyer an mich selbst, in schwierigen und herausfordernden Zeiten das Gute im Leben zu sehen und dankbar für das zu sein, was da ist, um das Leben intensiver zu gestalten.
Das heißt in der Umsetzung, die bewusste Wahrnehmung des gegenwärtigen Moments – ohne jegliche Wertung. Es bedeutet, Selbstfürsorge zu betreiben und sich auf meinen Körper, meine Gedanken und Gefühle einzulassen. Der Moment/die Situation, ist, wie sie ist.
Achtsamkeit hilft, negative Gedankenspiralen zu unterbrechen, denn sie lösen meist innere Anspannung und somit zusätzlichen Stress aus. Sobald ich in diesen Situationen einen positiven Gegenpol gefunden habe, entsteht Lebensfreude. Somit fördert Achtsamkeit das Gespür für die eigenen Bedürfnisse und Grenzen, was sich wiederum positiv auf die Gesundheit auswirkt.
4. Dankbarkeit praktizieren
Dankbarkeit setzte ich mit der Wertschätzung gleich, was in meinem Leben gut und ausreichend vorhanden ist. Es lenkt den Fokus weg von dem, was fehlt und/oder ich mir wünsche, hin zu dem, was vorhanden ist (siehe auch mein Blogartikel zum Thema: Erlebe Kraft und Positivität durch das Führen eines Dankbarkeitsjournals).
Dankbarkeit hilft, eine positive Perspektive einzunehmen, indem ich mich z. B. für kleine Erfolge und Fortschritte feiere. Das gibt mir letztlich Kraft, schwierige Momente durchzuhalten, da ich den Blick auf das richte, was mein Leben lebenswert macht.
Wertschätzende und dankende Worte bezüglich der Unterstützung und Hilfestellung von Freunden und Familienangehörigen sind ein zusätzlicher Beziehungsbooster, der beiden Seiten gleich guttut.
Somit verleiht Dankbarkeit den geschenkten und gelebten Momenten mehr Bedeutung.
So kannst du mich in der Umsetzung für mein Motto 2025 unterstützen:
Falls du dir auch sagst: Das Leben muss gelebt werden! Nicht später. Heute. Jetzt. Jeden Tag., dann freue ich mich über deine aktive Entscheidung, das Leben wertzuschätzen und zu genießen.
Eventuell magst du ja in den Kommentaren vermerken, was du mit dem Motto in Verbindung bringst, welche Bedeutung es für dich hat und wo wir gegebenenfalls Überscheidungen haben?
Solltest du der Meinung sein, dass mein Blog nicht nur dich, sondern auch Freunde und Angehörige von chronisch (unsichtbaren) Erkrankten bereichern und unterstützen kann, so steht es dir natürlich frei, einzelne Artikel oder auch meine Website zu teilen bzw. mir in den sozialen Medien zu folgen.
Lass uns aufbrechen in ein Jahr, indem wir gemeinsam wachsen, das Leben leben und es trotz evtl. Erkrankung wertschätzen zu wissen.
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