Mein Jahresrückblick 2024: Kleine Schritte, große Seelenmomente.

Ein Jahr voller kleiner Schritte und großen Seelenmomenten liegt hinter mir. Ein weiteres Jahr, das mich herausgefordert, geprägt und wachsen lassen hat. 2024 war für nicht nur ein Jahr der Reflexion, sondern auch ein Jahr der persönlichen Weiterentwicklung, in dem ich viel über meine Stärken gelernt habe.

Es gab Momente der großen Freude und kleiner Erfolge, aber auch Phasen, in denen ich krankheitsbedingt gezwungen wurde innezuhalten, um Energie aufzutanken. Ich freue mich darüber, dass ich aufgrund meiner ausführenden Pacing-Praxis weniger Crash-Tage im Jahr 2024 zu verzeichnen hatte, als in den vorherigen. Pacing ist für mich das A und O, es ist mein Lebenselixir.

Mein persönlicher Mix zwischen Selbstfürsorge, persönlichem Fortschritt und den täglichen Herausforderungen hat mein Jahr 2024 geprägt und inspiriert, weiterzugehen.

In diesem Rückblick möchte ich meine Erkenntnisse, Highlights und die kleinen Schritte teilen, die zu meinen großen Seelenmomenten im Jahr 2024 geführt haben. Vielleicht findest du auch Inspiration, deinen eigenen Weg mit kleinen, aber wirkungsvollen Schritten zu gehen.

Meine Themen und Highlights in 2024

Meine Negativ-Erfahrung in einem Sanitätshaus, die einen starken Stein mit vielen positiven Seiten ins Rollen brachte

Es passierte im Juni 2024. Nach unendlicher Überwindung und langem Hadern, hatte ich mich getraut über meinen Schatten zu springen. Ich ging in ein Sanitätshaus. Aufgrund zahlreicher Aufforderungen von Ärzten und Therapeuten und den immer größer werdenden Problemen während des Gehens, wollte ich mich nun endlich doch bezüglich eines Rollators oder evtl. Rollstuhls beraten lassen. Aber das, was mir dann passiert ist, zeigte mir sehr deutlich, dass es einen sehr großen Unterschied zwischen einer sichtbaren und einer unsichtbaren Erkrankung gibt. Und des Weiteren wurde mir schmerzhaft bewusst, dass wie so oft, Menschen mit unsichtbaren Krankheiten nicht ernst genommen werden.

Nach anfänglicher Wut und genauso großen Frust über diese Erfahrung ging ich nach Hause. Ich musste mich sammeln und das Gespräch erst einmal sacken lassen Da jedoch leider niemand in meiner Nähe war, dem ich das Geschehene unmittelbar nach der sogenannten Beratung mitteilen konnte, setzte ich mich direkt an den Rechner und schrieb meinen ersten Blogartikel. Es war mein erster Blogartikel außerhalb der vorangegangenen Challenge mit Judith Peters.

Die Wörter sprudelten nur so aus mir heraus. Ich hatte das Gefühl, diese Erfahrung in dem Sanitätshaus unbedingt mit der Welt teilen zu müssen. Es war so niederschmetternd und frustierend, dass ich es sofort verarbeiten und nicht zurückhalten konnte.

Was soll ich sagen: Es war eine der besten Entscheidungen, die ich im Jahr 2024 getroffen habe. Denn danach begann mein Blogabenteuer mit der Content Society. Und in dem Zuge sei gesagt: Judith Peters & Team sowie all ihr tollen Mitblogger – ihr seid spitze! Vielen Dank dafür, dass wir gemeinsam diesen Weg gehen und ihr in mir aufgezeigt habt.

Sollte ich dich nun auf den Blogbeitrag neugierig gemacht haben, kannst du ihn gerne hier nachlesen.

Hilde, mein Rollator, hält Einzug in mein Leben

Nachdem ich nach oben genannter Erfahrung in einem anderen Sanitätshaus das komplette Gegenteil erfahren habe, wurde mir mein Rollator von meiner Krankenkasse genehmigt. Hilde, mein Rollator, trat in mein Leben.

Der Berater des anderen Sanitätshauses nahm sich ca. 1,5 Stunden Zeit für mich. Ich durfte unterschiedliche Rollatoren wie auch einen elektrischen Rollstuhl testen. Dabei ging es nicht nur um die Handhabung und den Komfort des jeweiligen Hilfsmittels, sondern auch um die Praktibiliät im Alltag. Des Weiteren gab er mir für den Arzt Infos zur Ausstellung des Rezeptes mit und machte mich auf Angebote seitens des Sanitätshauses aufmerksam, die mich im Alltag unterstützen könnten.

Es war so toll, von diesem Berater nicht abwertend, sondern wertschätzend und unterstützend betrachtet zu werden. Nur durch ihn war es mir möglich, schnell wieder zu meiner Selbstsicherheit zurückzufinden. Wären er und seine Aufmerksamkeit wie auch Hilfsbereitschaft nicht gewesen, hätte ich mich vermutlich erst mal wieder für eine Zeit in mein Schneckenhaus zurückgezogen. Dort würde ich evtl. immer noch meinen inneren Kampf mit mir selbst ausgetragen und mir abermals die Frage stellen, ob ich mich zu wenig anstrenge und ob ich es überhaupt verdient habe, mir in jungen Jahren ein Hilfsmittel verschreiben zu lassen.

Hilde ist aus Leichtmetall, wiegt demnach wenig, ist sehr wendig und hat sogar einen Platz zum Sitzen wie auch ein Einkaufsnetz. Hilde ist meine perfekte Partnerin an meiner Seite, wenn es darum geht, Sicherheit zu schaffen und Wegstrecken zu überwinden. Sie ist sehr leichtfüßig und kommt mit jedem Wegbelag aus. Selbst kleine Kieselsteine stellen kein Problem dar und man könnte vermutlich mit ihr durch kleine unbefestigte Wege gehen (z. B. im Wald). Sie kann sich wunderbar verschlanken und passt daher nicht nur in den Kofferraum, sondern auch zwischen den Rücksitz und der hinteren Sitzbank. Mein Leben bereichert sie auf jeden Fall enorm.

Ich, mit Hilde (dem Rollator) vor der Ergo-Praxis

Stabile Ergebnisse in der Klinik

Bei meinem letzten Klinikaufenthalt im Jahr 2024 wurde mir zum ersten Mal seit der Diagnosestellung im April 2021 mitgeteilt, dass meine Werte für meinen Gesundheitszustand soweit stabil sind. Das erste Mal seit dieser langen Zeit, dass sich nichts weitere ins Negative verschlechtert oder etwas verstärkt im Auge behalten werden muss.

Was für ein Gefühl und was für ein innerlicher Aufschwung diese Aussage mit sich brachte – unbeschreiblich! Ich bin zwar immer noch weit weg von den Sollwerten und ich muss immer noch regelmäßig zu den stationären Kontrollterminen und Untersuchungen, aber das ist egal, denn es war und ist ein wichtiger erster Schritt in die richtige Richtung. Und klar, das treibt mich enorm an. Denn für mich bedeutet das: Neues Leben, ich komme!

Noch etwas skeptisch, ob das stimmt, was mir da gerade mitgeteilt wurde. Aber die Freude kommt langsam durch

Kurztrip

Den ersten Schritt Richtung neues Leben, wollte ich ziemlich schnell und zeitnah umsetzen. Somit habe ich noch vor meiner Entlassung mit den Ärzten der Klinik gesprochen und gefragt, ob in ihren Augen etwas dagegen sprechen würde, wenn ich für ein paar Tage verreise und mich an die Dinge halte, die ich eh zu Hause umsetze und die zusätzlich vereinbart wurden. Ich wollte nämlich meinen Mann anlässlich seines Geburtstages mit einem GEMEINSAMEN Kurztrip überraschen. Und so geschah es, dass ich noch in der Klinik – rucki zucki – einen Aufenthalt buchte.

Seit der Buchung bis zum Tag x hatte ich mich extremst geschont. Ich wollte keinerlei Gefahr eingehen, diesen – meinen – Wunsch in die Erfüllung zu bringen. Und es hat geklappt. Wir hatten wunderbare Tage.

Auch wenn mein Mann, währenddessen ich mich ausruhte und am Beatmungsgerät hing, tagsüber sehr viel alleine unterwegs war, waren diese Stunden in einer anderen Umgebung fernab von Therapien und Krankheitsumgebung einfach nur toll. So viel Mehrwert, so viel Balsam für die Seele, so viel geniales Essen und nette Menschen – wow. Aber auch, und das sei erwähnt, das Einholen der Realität. Der Kurztrip hat mir aufgezeigt, dass ein aktives und spontanes Leben, wie ich es von früher kenne, nicht mehr möglich sein wird.

Fakt ist: Die Hin- und Rückfahrt musste zeitlich stark geplant und getaktet werden. Überreizung aufgrund eines hohen Verkehrsaufkommens oder Staus, mussten vermieden, Aktivitäten wie essen gehen oder etwas in der Nähe besichtigen, an meinen Zyklus mit dem Beatmungsgerät angepasst werden. Flexibilität war nur in geringem Maße möglich und die Ansammlung von Menschen auf engem Raum trieb mich in die Enge und führte zur Panik.

Aber ich werde es wieder versuchen. Und es wird wieder ein Kurztrip über ein paar wenige Tage in nicht weit entferntem Umfeld sein. Denn ich darf immer noch von diesem Erlebnis zehren und das selbst nach dieser Zeit an vergangenen Wochen.

Ausblick aus dem Zimmer direkt vom Bett aus

Treffen mit ehemaligen Weiterbildungskollegen meiner Fernschulstudienzeit

Ein weiteres Highlight im Jahr 2024 war das Treffen mit drei ehemaligen Weiterbildungskollegen meiner Fernschulstudienzeit. Das Witzige daran ist, dass wir uns erst im dritten Präsenzseminar, kurz vor den Prüfungen, in Hannover kennengelernt haben. Nach dieser Zeit hatten wir regelmäßig mittels Skype immer wieder Kontakt. Da verschiedene Prüfungstermine zur Auswahl standen, vereinbarten wir, dass wir zum selben Zeitpunkt die Prüfungen ablegen werden.

Seit unserem Kennenlernen im Jahr 2020 halten wir Kontakt. Ende 2020 gingen wir gemeinsam in die Prüfungen. Ich war, mit knapp Mitte 40, eine der ältesten Teilnehmerinnen dieses Abschlusses. Der Altersdurchschnitt der anderen Teilnehmer des Fernstudienlehrganges lag zwischen 25 und 30 Jahren. Wir hatten viel Spaß und profitierten voneinander.

Ich bin sehr froh, diese Personen auch heute noch an meiner Seite zu wissen. Sie bauen mich auf, lassen mich an ihrem beruflichen wie privaten Leben teilhaben und bringen mich zum Lachen. Alter kennt definitiv keine Grenzen. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass sie diese teils wirklich sehr weite Anfahrt zu mir in Kauf nahmen. Zumal es von vorneherein klar war, dass ich nicht lange Besuch erhalten und mich auszutauschen kann. Wir genossen gemeinsam ca. 2,5 Stunden herzerwärmende Seelenmomente, in denen ich den Spielrahmen vorgab und gleichzeitig Schiedsrichter zwischen Herzglück und Vernunft bzw. Gesundheitszustand war.

Durch die Bilder, die sie mir im Anschluss durch ihre Tübinger-Stadttour zuschickten, hatte ich das Gefühl, auch beim Feiern noch etwas dabei gewesen zu sein. Und das sogar mit den positiven Auswirkungen, dass ich mich am Tag darauf nicht mit Kopfschmerzen und zu wenig Schlaf in der Nacht durch den Tag hangeln musste…

Weitere schöne und besondere Momente in 2024

Ich, erleichtert nach einem Arzttermin, eine Pause machen zu können.
Apfelblüte im Garten
Pfirsichblüte im Garten
Frühlingsgruß von meiner Mutter
Sichtbarkeitskampagne von Nichtgenesen im Frühjahr
Frisch gebacken: Hafer-Dinkelbrot
Besuch eines Sealifes im Rahmen des Kurztrips
Sonnenuntergang am Bodensee während des Kurztrips
Es wird Zeit für eine Erfrischung direkt an der Promande in Überlingen
Umgebung des Kurztrips erkunden
Auf dem Weg zum Arzt durch einen Weihnachtsmarkt am Nachmittag
Adventszeit in Rottenburg (auf dem Heimweg nach der Ergo)
Weihnachtsstimmung auf der Terrasse

Mein 2024-Fazit

Worauf bin ich 2024 stolz?

Wenn ich auf etwas RICHTIG stolz war im Jahr 2024, dann war und bin ich das auf mich selbst. Ich bin stolz darauf, ein weiteres Jahr mit meiner Erkrankung gemeistert zu haben. Ich bin stolz darauf, dass ich mich nicht von meiner Krankheit unterkriegen lasse. Und ebenso stolz bin ich darauf, dass ich mich nicht nur mit meiner Erkrankung identifiziere. Nach wie vor liebe das Leben und lache gern und so oft wie möglich. Jeden Tag gehe ich einen Schritt weiter.

Was war die beste Entscheidung, die ich 2024 getroffen habe?

Es gab nicht diese eine beste Entscheidung im Jahr 2024, sondern es gab zwei. Zwei sehr gute und lebensverändernde Entscheidungen. Beide bereichern mein Leben und brachten mir Freiheit.

Es handelte sich dabei um diese beiden:

  • Ich durfte durch Judith Peters und der tollen Content Society meine ersten Erfahrungen und Routinen mit dem Bloggen sammeln. Meine Website steht und entwickelt sich Stück für Stück weiter. Auch wenn sie es vermutlich nicht weiß, geht mein Dank an dieser Stelle auch an Sabine Landua. Sie ist meine Blog-Mentorin von Herzen und stand von Beginn an, an meiner Seite.
  • Die Anschaffung meines Rollators war – wie bereits erzählt -anfangs zäh. Aber zwischenzeitlich möchte ich nicht mehr ohne Hilde sein (so nenne ich meinen Rollator). Sie gibt mir richtig viel Sicherheit beim Gehen. Ich kann mich abstützen, Pausen machen und die Sitzfläche nutzen. Auch wenn mich dieser Schritt und die Sichtbarkeit mit dem Rollator sehr viel Mut abverlangte, so kann ich heute ohne Scham mitten in der Fußgängerzone kurz hinsetzen, in die Menschenmenge schauen und durchatmen. Selbst für diejenigen, die mich aus meinem direkten Umfeld teilweise zu den Therapien und/oder Ärzten begleiten, ist es nicht mehr peinlich oder schambehaftet. Einer meiner größten Erkenntnisse in diesem Zuge war, dass es nicht die Jugendlichen, junge Menschen an sich oder Gleichaltrige sind, die einen „begutachten“ oder kritisch ansehen, sondern dass dies im Regelfall die Senioren sind. Und sorry, da sitzen wir – zumindest was den Rollator oder die Geheinschränkung betrifft – im gleichen Boot. Ein Rollator unterstützt uns, ermöglicht uns die Teilhabe und Selbstwirksamkeit. Da zählt nicht mehr, ob wir jung und knackig sind: Wir sind es geistig und im Kopf sowieso.

Was habe ich 2024 über mich selbst gelernt?

Ich habe im Jahr 2024 feststellen müssen, dass – trotz meiner vielen Einschränkungen – meine Neugierde auf das Leben nach wie vor ungebrochen ist. Es freut mich wahnsinnig, dass ich mit meinem Blog und meinen Erfahrungen/Gedanken, Menschen mit und ohne chronische Erkrankungen erreiche. Auch im Bereich der Aufklärung tut sich in letzter Zeit einiges. Dies alles gemeinsam setzt Energien in mir frei, die ich mir sonst hart erkämpfen muss.

Erste Male: Das habe ich 2024 zum ersten Mal erlebt/gemacht

  • Mich seit meiner Erkrankung im April 2021 erstmals wieder verstärkt nach draußen getraut
  • Durch den Kurztrip wieder eine Zweisamkeit/Paarzeit mit meinem Mann erlebt, unabhänig des Status Kranksein

Welche wichtigen Lektionen hat mir 2024 mitgegeben?

2024 hat mir gezeigt, dass ich immer noch die Stärke besitze, mit meinen Worten etwas zu erreichen. Wer braucht schon seinen Job dafür? Mir reicht zwischenzeitlich ein leeres Dokument vor mir. Und in meinem Falle ist es sogar gut so, denn somit muss ich meine eigene Stimme hierfür nicht beanspruchen und kann beruhigt und ohne Qualen weiteratmen.

Wofür bin ich 2024 besonders dankbar?

Ich bin dankbar auf die Menschen, die seit meiner Erkrankung an meiner Seite stehen. Hierzu zähle ich nicht nur Familie und enge Freunde, sondern vor allem meine Therapeuten. Es gibt wenige Menschen, die ich an mich heranlasse, wenn es mir nicht gut geht und die mir die Hand reichen dürfen. Aber ihr habt mir gezeigt, dass es genauso richtig ist, wie es in der jeweiligen Situation ist – und dass Hilfe annehmen kein Akt von Schwäche, sondern von Stärke ist.

Ebenfalls dankbar war ich im April 2024 an der Aktion Sichtbarkeit von Nichtgenesen teilgenommen zu haben. Solche Kampagnen und Organisationen braucht es mehr auf der Welt.

Des Weiteren habe ich mich bewusst von zwei Menschen in meinem Leben getrennt. Sie forderten, trotz meiner eigenen Situation, nach wie vor nur die eigene Aufmerksamkeit und Hilfestellung, anstatt mir entgegenzukommen und mir etwas von unserer Freundschaft zurückzugeben.

Zu guter Letzt kam dann zum Jahresende noch die befreiende Nachricht, dass meine Erwerbsminderungsrente für zwei weitere Jahre bewilligt wurde.

Was waren meine größten Herausforderungen im Jahr 2024?

  • den Sommer wiederholt „unerlebt“ an mir vorbeiziehen zu lassen
  • nicht an einer Beerdigung teilnehmen zu können, die mir sehr sehr wichtig war
  • die Bürokratie, mit der sich kranke Menschen auseinandersetzen müssen, damit ihnen Glaubhaftigkeit entgegengebracht und notwendige Unterstützung gewährleistet wird
  • mich mit meinem Rollator meinem direkten Umfeld zu zeigen

Was ist im Jahr 2024 richtig gut gelaufen?

  • das Bloggen und damit einhergehend die Sichtbarkeit für chronische und unsichtbare Erkrankungen voranzubringen
  • die Klinikaufenthalte
  • der Kontakt zu den mir wichtigsten Menschen in meinem Leben
  • dass ich es immer wieder schaffe, das Positive zu sehen
  • Einbindung von Theraband-Übungen in meinen Alltag
  • Realisierung und Reflexion von 365 Tagen Dankbarkeit (siehe Blogbeitrag zum Thema: Erlebe Kraft und Positivität durch das Führen eines Dankbarkeitsjournals)
  • Umwandlung von aufkommenden negativen Glaubenssätze ins Positive

Was lasse ich im Jahr 2024 zurück und nehme es nicht mit in das Jahr 2025?

Ich lasse definitiv meinen Zweifel zurück, dass mein Leben zu Hause ohne Weiterentwicklung und Wachstun an mir vorbeizieht.

Mein Leben wird weiterhin geprägt und gestärkt durch positive Emotionen und Momente, beruflichem Fach- und persönlichem Gesundheits-Weiterbildungswissen wie auch der Kommunikation mit lieben Menschen in- und außerhalb meines Universums. Und das wichtigste: ich fordere und fördere mich selbst und bleibe dadurch geistig nicht stehen.

Auch nehme ich keine schlechten Gedanken mit ins Jahr 2025. Denn jeder Tag bringt Neues, darf erfahren und gelebt werden.

Des Weiteren lasse ich die Trauer zurück, um den Verlust von zwei mir nahestehenden Personen. Es hatte seine Zeit. Es war gut. Aber so ist es besser.

Mein 2024 in Zahlen

  • 6.736 Webseiten-Besucher seit Juni 2024
  • 37.864 Seitenaufrufe seit Juni 2024
  • nur 7,86 % Absprungsrate nach der Einstiegsseite
  • 17 veröffentlichte Blogartikel seit Juni 2024
  • 4 mehrtägige Klinikaufenthalte (stationär)
  • 173 Therapie-Tage
  • 49 Tage im Crash-Zustand

Mein Ausblick auf 2025

Was ich 2025 umsetze

Ich werde die Weichen, die ich innerlich gestellt habe, in die Umsetzung bringen. Und nach wie vor werde ich das Leben – trotz Einschränkungen – mit viel Freude und Neugier leben. Ich werde nach weiteren neuen Wegen suchen, die mich glücklich und erfüllt bleiben lassen. Ich weiß, dass ich diese mit meinem offenen Blick auf mich und meine Umwelt auch finden werde. Und natürlich bleibe ich an absolut allem dran, war mir guttut.

Diese Abenteuer erlebe ich 2025

Ich möchte, falls möglich, nach Usedom zu meiner ehemaligen Kollegin und Freundin fahren. Es liegt auf der Hand, dass ich mir eine Unterkunft an der ersten Reihe zur Ostsee buchen werden. Das bietet mir nicht nur den Vorteil des direkten Seeblicks, sondern auch, dass diese Unterkünfte meist zentrumsnah sind und ich somit die Möglichkeit habe, durch die Mitnahme meines Rollators am Leben auf der Insel teilzuhaben.

Ein weiterer, großer und sehnsüchtiger Wunsch, ist der Besuch des Weihnachtsmarktes in Konstanz. Es gibt kaum einen Markt, der an einer solch schönen Wasserkulisse stattfindet. Das einzige, was mich evtl. davon abhält, ist die Menschenmenge um mich herum. Sie wird mir im Hinblick auf meine Panikattacken und dem Gefühl „Ich bekomme keine Luft zum Atmen“, persönlich einiges abverlangen. Aber das werden wir dann sehen. Es sind noch einige Wochen, bis der Weihnachtsmarkt startet. Ich bleibe zuversichtlich.

Und dann möchte ich dieses Jahr E-BIKE fahren. Ich will das unbedingt ausprobieren. Von vielen aus meiner Selbsthilfegruppe habe ich gehört, dass das Radfahren, bedingt durch die motorische Unterstützung, einfacher sei, als das Gehen selbst. Ich trage die Hoffnung in mir, dass es mich wesentlich weniger Kraft bei der direkten Ausübung kostet, wie auch bedeutend weniger Energie zur Regeneration. Des Weiteren ermöglicht mir das Radfahren eine Erweiterung meines Umkreises, den ich mit meinem wenigen Atem bewerkstelligen kann. Wenn dies dann sogar zu einem Besuch beim Bäcker oder zum naheliegenden Inklusions-Laden führt, ist ein weiterer Meilenstein geschafft.

Diese großen Projekte gehe ich 2025 an

Ich möchte im Jahr 2025 meinen Newsletter und eine E-Mail-Liste aufbauen. Das hatte ich zwar noch auf meinem „Wunschzettel“ für die letzten drei Monate im Jahr 2024, aber ich kam nicht weiter, als dass ich mich über die unterschiedlichen Newsletter-Anbieter informierte und diese miteinander verglichen habe.

Ein weiteres anstrebendes Projekt von mir ist, dass ich mich sozial mehr in der Gesellschaft einbinden möchte. Dabei denke ich zum einen an eine Lesepatenschaft und zum anderen an Tätigkeiten in Organisationen für unsichtbare und chronische Erkrankungen. Ich weiß zwar noch nicht wie und ob es möglich sein wird, aber es ist mir ein Anliegen.

So kannst du 2025 dazu beitragen, die Sichtbarkeit für chronischen Erkrankungen zu erweitern

Vernetze dich mit Personen, Organisationen oder Gruppen, die in Hinsicht auf chronische und unsichtbare Krankheiten etwas bewirken möchten und dazu beitragen. Egal, ob du Gleichgesinnte, Angehörige, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegin oder Unterstützungs- und Sympathieträgerin von Personen mit chronischen und unsichtbaren Erkrankungen bist – jede Sichtbarkeit zählt auf die Betroffenen und auf mögliche weitere Forschungen für die jeweilige Erkrankung ein.

Meine 7 Ziele für 2025

  • meinen Gesundheitszustand so „stabil“ zu halten, wie er derzeit ist
  • mehr Zweisamkeit/Partnerschaft erleben, ohne das Gefühl zu haben, dass ich nur eine zu pflegende Person bin, auf die geachtet werden muss (wenn auch aus tiefstem Herzen)
  • Sichtbarkeit für chronische Erkranken weiter voranzutreiben
  • an einer Online-Weiterbildung teilzunehmen, ohne daran an meiner Konzentrationsschwäche zu scheitern
  • weitere WasserShiatsu-Termine wahrnehmen
  • weiterhin Gutes und auch Aufklärendes, wie z. B. meine Blogartikel, in die Welt zu tragen

Mein Motto für 2025 heißt: 

Das Leben muss gelebt werden! Nicht später: Heute. Jetzt. Jeden Tag.

8 Kommentare

  1. Liebe Sevi,
    ich wollte mir Zeit nehmen, um deinen Jahresrückblick zu lesen und das war genau die richtige Entscheidung. Ich mag deinen Schreibstil sehr! Vielen lieben Dank, dass du so offen schreibst und einen Einblick in dein Leben gibst. Ich finde es sehr bereichernd zu lesen, wie du deinen Alltag meisterst und dich nicht unterkriegen lässt. Indem du zeigst, was alles möglich ist, machst du anderen Mut.
    Sehr überrascht war ich (wie du auch geschrieben hast), meinen Namen zu lesen! Ich freue mich sehr, wie sich dein Blog entwickelt hat und sich mit Themen füllt. Dein Ausblick auf 2025 finde ich toll und bei deinem Motto habe ich Gänsehaut bekommen, denn es ist einfach so wahr und betrifft uns eigentlich alle!
    Ich freue mich schon sehr auf deinen Newsletter – falls du dich dazu austauschen möchtest, melde dich sehr gerne. Mit diesem Thema habe ich mich in den letzten Monaten intensiv auseinandergesetzt.
    Ich drücke dir die Daumen für die Umsetzung deiner Ziele und freue mich darauf, auch 2025 regelmäßig von dir zu lesen.

    Ganz liebe Grüße
    Sabine

    1. Liebe Sabine,
      nicht nur du bekommst beim Lesen eine Gänsehaut, sondern auch ich gerade. Und nicht nur das: Tränen der Rührung und Freude bewegen mich gerade und fließen.
      Vielen, vielen Dank für deine Begleitung und dein Sein. Was das Aufsetzen des Newsletters betrifft, komme ich eventuell auf dich zurück und melde mich bei dir.

      Von Herzen alles Gute für dein 2025 wünscht
      Sevi

  2. Liebe Sevi,
    dein Artikel hat mich sehr berührt. Das Thema nicht sichtbare Erkrankung beschäftigt mich als Demenzberaterin ja schon lange. Da ist es weniger der Rollstuhl, den die betroffene Person dann benötigt als viel mehr die klare, verständliche Information und Unterstützung der Alltagsstruktur. Und schließlich sind diese Menschen ja auch nicht alle 85+.
    Das was dir da in dem ersten Sanitätshaus passiert ist, geht gar nicht. Ich habe deinen Bericht darüber gelesen und kann nur mit dem Kopf schütteln.
    Es gefällt mir, dass du dich nicht unterkriegen lässt. Was ich von dir sehe und lese, klingt nach ganz viel Lebenslust und Umsetzungsklugheit. Usedom lieben wir auch sehr und wenn du magst kann ich dir eine Ferienwohnung in der ersten Reihe mit Fahrstuhl empfehlen. Wir waren vor Weihnachten dort und fanden es zauberhaft.
    Vielen Dank für Deinen Blog überhaupt und dass du das Leben mit einer nicht sichtbaren Erkrankung so kompetent und optimistisch öffentlich machst. Chapeau!
    Alles Liebe für 2025
    Eva

    1. Liebe Eva,
      vielen Dank für deine herzerwärmenden Worte.

      Bezüglich der Ferienwohnung auf Usedom, würde ich mich freuen, von dir die Empfehlung zu erhalten. Somit komme ich einem meiner geplanten Abenteuer für das Jahr 2025 einen Schritt näher.

      Vielen Dank im Voraus und auch dir alles Gute.

      Liebe Grüße
      Sevi

  3. Wow, was für ein starker Blogartikel… was für eine starke Frau du bist, Severine! Ich finde mich in so vielem wieder (nicht nur dass wir gleich jung geblieben sind 😂). Ja, du hast soooo recht… über die leisen, unsichtbaren Krankheiten MUSS gesprochen, geschrieben und laut in die Welt hinaus gerufen werden, so dass du & ich und so viele andere chronisch kranke Menschen gesehen und ernst genommen werden. Hast du auch immer wieder dieses doofe Gefühl, dass einem soviel Energie raubt, sich immer wieder rechtfertigen zu müssen?

    Gerne würde ich jetzt direkt vorbeikommen und dir meine roten Lindt-Kugeln schenken, die ich von einer lieben Kundin geschenkt bekommen habe (aber nicht mag 🥴!) und dir damit eine kleine Freude machen. Denn du und deine Geschichten haben mir heute definitiv etwas den Tag versüßt! Danke, liebe Severine, mach weiter so… ich bin ab heute dein BlogFan!!! 🥰

    1. Was für starke und ermutigende Worte, liebe Nicole – vielen, vielen Dank hierfür. Während des Lesens deines Kommentars läuft mir doch schon beim Gedanken an eine rote Lindt-Kugel das Wasser im Mund zusammen :-)). Da sieht man mal, was für eine anziehende Wirkung diese „kleinen“ Kugeln auf mich haben. Unabhängig davon, bist du jedoch jederzeit dazu eingeladen, vorbeizukommen, sofern du in meiner Nähe sein solltest – melde dich gerne.

      Und ja, ich kenne das Gefühl auch, dass sich einschleicht, wenn man sich „mal wieder“ rechtfertigen muss. Allerdings versuche ich davon Abstand zu nehmen, denn mittlerweile denke ich, dass sie doch denken sollen, was sie wollen. Mich kostet es nur unnötige Energie und dazu noch regt es mich auf. Zum einen, weil ich mich selbst in die Position bringe und meine, ich müsste mich rechtfertigen und zum anderen, weil wir nicht alle in unserem Umfeld erreichen werden. Trotzdem mache ich – machen wir – damit weiter, sichtbar zu werden. Und ich bin mir sicher: Gemeinsam schaffen wir es!

      Ganz liebe Grüße
      Sevi

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