4 Artikel, 4 Herzstücke über Freude, Mut, Selbstwert und Sichtbarkeit mit chronischer Erkrankung

eine orange blühende Pflanze, ähnlich einer Gerbera, mit offener Blüte und grünen Stiel mit Seitentrieben durchbricht einen gerissenen grauen Asphaltboden. Die Blume verströmt trotz der Zerbrechlichkeit des Asphaltes eine Art von Wärme, durch das schöne orange.

Manchmal sind es die leisen Stimmen, die am meisten Gehör verdienen. Daher habe ich mir zur Aufgabe gemacht, Menschen mit chronischen und unsichtbaren Krankheiten eine Stimme zu geben. Ich schreibe über mein Leben mit Post Covid, über das tägliche Ringen mit den eigenen Grenzen, über Freude und Lebenslust und über das, was uns trotz und mit chronischer Krankheit trägt. Gleichzeitig möchte ich Angehörigen, Freunden, Bekannten sowie der Gesellschaft einen Einblick in die Welt mit einer unsichtbaren Erkrankung ermöglichen.

Für die Blogparade von Birgit Lorz „Meine liebsten Blogartikel – und warum du sie lesen solltest!“ habe ich vier Texte ausgewählt, die meine Reise mit Long Covid und meine Hoffnung in Bezug auf Sichtbarkeit, Akzeptanz und weiterer Forschung von chronischen und unsichtbaren Krankheiten besonders gut zeigen.

🌟Mein bedeutendster und gleichzeitig erster Blogartikel trägt den Titel:
„(Medical) Gaslighting im Hilfsmittelbedarf“.

Dieser Blogbeitrag ist nach wie vor mein Motivator. Das Erlebte in dieser Situation, diese Hilflosigkeit musste damals ganz schnell von mir verarbeitet werden. Mit diesem ersten Artikel wollte ich nicht nur meine eigene Geschichte teilen, sondern auch anderen Betroffenen Mut machen. Ich wollte zeigen: Ihr seid nicht allein!

Ich schrieb diesen Artikel in einem Zug. Die Worte flossen direkt aus meinem Herzen in das WordPress-Dokument „Beiträge“. Es war wie ein Befreiungsschlag und gleichzeitig ein erster Schritt, die Auswirkungen meiner Erkrankung nicht länger zu verstecken.

Trotz dieser doch schon langen Zeit, fehlt es nach meinem Erachten an Verständnis und auch Einfühlungsvermögen seitens der Gesellschaft, der Politik sowie von manchen (Fach)Ärzten und Sanitätshäusern. Somit ist der Artikel für mich wie ein offener Brief an alle, die sich im Alltag oft unsichtbar fühlen, gerade weil sehr viele Menschen meist nur das Sichtbare wahrnehmen.

✍️ Schreiben als Selbsthilfe. Vom Tagebuch zur Stimme für andere

Am Anfang war da nur mein Tagebuch. Doch dann fing ich an und schrieb, um meine Long Covid-Symptome sowie die damit einhergehenden Erfahrungen und Auswirkungen festzuhalten. Ebenso wollte ich wissen, welche Aktivitäten Auswirkungen auf meinen Energiehaushalt haben. Wann pace ich, bevor ich crashe? Und natürlich hilft mir das Schreiben nach wie vor bei meinen Ängsten und beim Aufrechterhalten meiner Kraft/meiner Stärke gegenüber dieser „neuen“ chronischen Erkrankung, die doch eigentlich gar nicht existiert und nur „psychisch“ ist.

So wurde mein selbst ernanntes therapeutische Schreiben:

  • zu einer Form der Sichtbarkeit für chronische und unsichtbare Erkrankungen wie Long- bzw. Post Covid und ME/CFS
  • zu einer Art von Selbsthilfe in Bezug auf meinem Weg zu meinem Innersten
  • durch die Möglichkeit des Bloggens gleichzeitig zu einer Brücke zu anderen Betroffenen

In diesem Beitrag erzähle ich, wie sich mein Schreiben verändert hat und warum ich meine Stimme für andere erhebe.

Heute ist mein Blog der Ort, an dem ich meine Erfahrungen und Erlebnisse mit meiner Krankheit teile, Fragen stelle, Werte stärke und Gefühle ausdrücke.

🌫️ 4 Jahre Post Covid: Verletzlichkeit, Trauer, Stolz und ungebrochene Stärke

Diesen Artikel schrieb ich als aktuelle Zwischenbilanz. Er entstand zum vierten Jahrestag meiner Covid-Erkrankung und stellt sozusagen (m)einen Long Covid Erfahrungsbericht dar. Ich erzähle darin von Rückschlägen, von stillen Kämpfen, von innerem Wachstum und davon, wie man lernt, mit einer chronischen post-viralen Erkrankung nicht nur zu leben, sondern auch zu neuer Stärke zu finden. Somit ist es keine Erfolgsgeschichte im klassischen Sinne mit üblichem Happy End, sondern eine Geschichte, die von Emotionen wie Verletzlichkeit, Trauer, Wut, aber auch Stolz und Widerstandskraft im Leben mit einer chronischen Erkrankung getragen wird.

Der Text ist real und ungeschönt und vermutlich gerade deshalb für mich ein Schlüsselartikel. Er zeigt, wie es sich für mich anfühlt, mit Long- bzw. Post Covid zu leben.

🏗️ Wertlos ohne Arbeitsleistung: Wenn chronische Krankheit den Selbstwert erschüttert

Dieser Blogbeitrag ist für mich einer der wichtigsten, die ich je geschrieben habe. Er behandelt eine Frage, die sich vermutlich viele Menschen stellen, wenn die gefühlte Produktivität im Sinne von Leistung wegfällt: „Was bin ich noch wert, wenn ich nichts mehr leisten kann?“

In einer Gesellschaft, die Produktivität und Leistung als Maßstab für den menschlichen Wert setzt, wiegt dieser Gedanke schwer.

In diesem Artikel hinterfrage ich den tief verwurzelten Glaubenssatz „Leistung gleich Wert“. Ich erzähle davon, wie es sich anfühlt, wenn bis zur Erkrankung die eigene Identität über die Arbeit definiert war und was passiert, wenn diese Grundlage wegbricht. Gleichzeitig möchte ich mit diesem Artikel zeigen, dass Wert nicht durch Arbeitsleistung entsteht, sondern durch unser Sein, unsere Persönlichkeit, unsere Beziehungen.

Der Artikel soll deutlich machen: Es ist bereits eine Leistung, mit chronischer Krankheit aufzustehen, sich anzuziehen, Gespräche zu führen oder einfach da zu sein für andere.

Der Text ist ein Aufruf, alte Denkweisen zu durchbrechen. Er endet mit konkreten Strategien gegen das Gefühl der Wertlosigkeit und der Einladung, gemeinsam neue Wege zu finden.

Denke immer dran, egal, in welcher Situation du steckst: Du bist wertvoll, weil du bist – nicht wegen dem, was du tust.

💛 Ein Leben voller Freude mit chronischer Erkrankung: Meine 100+ Freudenquellen

Als ich diesen Artikel schrieb, lag ich mal wieder im Bett. Körperlich und seelisch erschöpft vom Leben mit den Auswirkungen eines Post Covid Syndroms. Draußen vor dem Fenster hörte ich munter die Vögel pfeifen. Und dieses Pfeifen machte mir klar: In mir ist noch etwas lebendig. Da gibt es kleine Lichtblicke, die aufblitzen und mir große Freude bereiten. Das mache ich mir nun zu Nutze, liste diese auf und lass mein Herz Freudensprünge machen.

Somit entstand aus einer Sammlung von Freuden und achtsamen Momenten im Alltag mit meiner Krankheit diese Liste mit über 100 kleinen und großen Kraftquellen bei chronischen Erkrankungen.

Der Artikel soll anderen Mut machen, Freude bringen und zeigen, dass auch mit einer unsichtbaren Erkrankung das Leben bunt und lebendig bleiben darf.


So, jetzt hast du einen Einblick in meine vier selbst ernannten Herzstücke gewonnen. Sie sind mir wichtig, weil sie mich und meinen Weg mit (m)einer Long Covid-Erkrankung zeigen. In diesem Zuge möchte ich dir noch folgendes mitteilen:

Meine Herzensmission

Mein Blog ist mehr als ein digitales Tagebuch. Er ist meine Herzensmission. Ich möchte das Augenmerk der Gesellschaft auf die Menschen lenken, die oft übersehen werden – auf diejenigen, deren Kämpfe nicht auf den ersten Blick sichtbar sind. Mein Blog soll ein Ort der Begegnung sein, des Teilens von Erfahrungen und der kleinen Schritte zurück ins Leben mit chronischen Erkrankungen.

Mein Wunsch an dich

Für Betroffene und Angehörige – einfach für alle – wünsche ich mir mehr Verständnis für das Unsichtbare, mehr Offenheit, mehr Austausch und mehr Miteinander.

Vielleicht hast du selbst eine unsichtbare Krankheit, vielleicht kennst du jemanden, der betroffen ist, oder möchtest einfach mehr darüber erfahren. Ich lade dich ein, meine Lieblingsartikel zu lesen und dich inspirieren zu lassen. Eventuell entdeckst du einen Gedanken, der dich stärkt oder einen Moment, der dir zeigt: „Genau das empfinde ich auch.“

Aber egal, ob du als Lesender dieses Artikels nun gesund oder krank bist: Ich freue mich, wenn du dich in dem ein oder anderen Text wiederfindest oder daraus neue Impulse für deinen eigenen Weg ziehst.


Lasst uns jetzt alle gemeinsam laut werden für das Unsichtbare, das so viel Kraft und Mut in sich trägt. Kommentiere gerne direkt unter diesem Blogartikel oder unter einem, in dem du dich wiederfindest. Ich freue mich, von dir zu lesen!

Ein Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert